Der 46. Oldtimer-Teilemarkt in Reichenbach findet am 14. Oktober 2017 an der ehemaligen Zentralhaltestelle (Moritz-Löscher-Straße) in Reichenbach statt.
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Basar für Raritäten und Kurioses
Kein Händler-Standplatz auf dem Areal der ehemaligen Zentralhaltestelle in Reichenbach war frei geblieben. Besucher drängten sich, staunten, fachsimpelten und entdeckten natürlich manchen Oldtimer-Schatz.
Reichenbach. Beim 44. Teilemarkt des Oldtimerclubs Reichenbach war am Samstag kein Händlerplatz frei. Das gesamte Areal um die ehemalige Zentralhaltestelle zwischen Fedor-Flinzer-Straße und Moritz-Löscher-Straße hatte sich in einen großen Marktplatz verwandelt. Dort wurde gefeilscht wie auf dem orientalischen Basar, manchmal um wenige Euro oder Centbeträge. Satzfetzen wie „16 Euro gespart“ oder „Heute nur 25“ hallten über den Platz. „Das kann ich zum Vorkriegsteilemarkt mitnehmen, da bekomme ich mehr“, sagte ein Händler, dem der angebotene Preis viel zu niedrig war. Und weiter ging das Feilschen, das sich oftmals lohnte.
Hans-Jürgen Löffler vom Oldtimerclub: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Zuspruch, sowohl bei Anbietern als auch bei Besuchern.“ Unter den rund 50 Händlern waren Polen, Tschechen, Niedersachsen, Bayern, Thüringer und vor allem Sachsen. Jonny Schneider vom Vereinsvorstand meinte: „Die guten Bedingungen auf dem Platz hier haben sich herumgesprochen. Wir bieten teilweise ein Dach über dem Kopf, ein Gebäude mit Versorgung und ordentlichen Toiletten. Das hat man bei vielen Märkten nicht.“ Er war mit vielen Helfern bereits am Vortag vor Ort, um das Gelände herzurichten. „Ohne die vielen Ehrenamtlichen ginge gar nichts“, ist er sicher. Das reicht vom Einzäunen des Geländes über die Eintrittskassierung bis zum Wenden der Roster auf dem Grill. Dort kamen die Grillmeister kaum zum Hochschauen, denn das Handeln macht auch Hunger und dementsprechend gestaltete sich die Nachfrage. Beim Gang durch das Gelände konnte das Oldtimerherz finden, was es begehrt. Da, wo der Laie nur Schrott vermutete, standen oft die meisten Interessenten, denn es wurden Originalteile angeboten. Daneben glänzten blinkende Chromtanks, die nicht mehr vorhandene Originale ersetzen können.
Komplette Fahrräder oder Rahmen, die aus der Anfangszeit der Vehikel in Metallbauweise zu stammen scheinen, dazu passendes Werkzeug und auch ein paar Antiquariatsbücher waren zu haben.
Das Bild des Teilemarktes hat sich komplett gewandelt. Kamen vor einigen Jahren fast ausschließlich Händler, die ihren Campingtisch aufbauten, so sind viele der Marktstände inzwischen professionalisiert und haben üppige Dimensionen angenommen. Auf dem Präsentierteller lagen nicht nur Fahrzeugteile, sondern manchmal ein komplettes Flohmarktsortiment.
Mit einer Presto Baujahr 1938 wurde beispielsweise ein fahrbereites Moped angeboten. Junge Marktbesucher suchten indes mehr nach Simson-Ersatzteilen. Ein Sortiment Ballhupen reizte die Vorübergehenden zum Hupkonzert.
Was Oldtimerfreunde mit einer „Dienstanweisung für Bildwarte“ aus dem Jahr 1934 und der darin enthaltenen Beschreibung für Stummfilmgeräte und Kinokoffer wollen, blieb dem Betrachter genau so verborgen wie einigen Partnern der Oldtimer-Fans die Verwendung der rostigen Kleinteile. Die 2 Euro Eintritt für Männer – Frauen haben freien Eintritt – zu umgehen und über die Abgrenzung zu steigen, war indes nicht die feine Art und nicht gerade eine Anerkennung für die Bemühungen des Oldtimerclubs.
Text: Petra Steps
Informationen unter:
Oldtimer-Club Reichenbach e.V.
Am Fernblick 10
08468 Reichenbach/Vogtl.
Tel.: 0172 / 373 22 48
E-Mail: info@oldtimerclub-reichenbach.de