Verein

Kurz vor Weihnachten 1994 trafen sich 11 Motorsport-Begeisterte, um einen neuen Club aus der Taufe zu heben. Dieser sollte historische Fahrzeuge pflegen und erhalten. Außerdem sollte er auf Spurensuche gehen und vielleicht Vergessenes aus der Geschichte des Motorsports in Reichenbach wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Schon im März des darauf folgenden Jahres wurde die erste öffentlichkeitswirksame Veranstaltung geboren – der „Reichenbacher Oldtimer Markt“. Angeboten wurden Autos, Motorräder und Roller aller Marken und Gattungen sowie natürlich ein Gros an Ersatzteilen, Zubehör, Pneus und Literatur aus der Zeit, als die Väter noch jung waren. Beim 1. Oldtimer-Markt konnten 43 Verkaufsinteressenten gefunden werden, die in Friesen ihre Waren feilboten. Mit seiner ersten Veranstaltung hat der Oldtimer-Club somit den Nerv des Publikums getroffen. Schnell kam die Idee auf, den Markt im Herbst zu wiederholen. Seitdem findet der Oldtimer-Markt zwei Mal im Jahr statt und ist bereits zu einer Institution geworden. Immer mehr Stände und Publikum spülten dem Club gutes Geld in die Kassen, das er für seine Vereinstätigkeit sinnvoll verwenden kann.

Eine weitere Veranstaltung, die bereits 1995 erstmals durchgeführt wurde und sich großer Beliebtheit erfreut, findet nun auch alljährlich statt – die Clubausfahrt am 1.Mai. Hier bietet sich die Gelegenheit für Clubmitglieder, ihre Fahrzeuge der Öffentlichkeit zu präsentieren und dabei noch in geselliger Runde beisammen zu sein. Ausflugsziele der Clubausfahrt waren unter anderem das Schleizer Dreieck, das Motorradmuseum im Wasserschloss Klaffenbach oder das Freilichtmuseum Blankenhain.

Bereits im darauf folgenden Jahr kam eine weitere Veranstaltung hinzu, die auch in den nächsten Jahren begangen wurde – das „Reichenbacher Oldtimer-Treffen“. Bereits zum 1. Treffen fanden sich über 60 Halter mit ihren Fahrzeugen ein, um einen Geschicklichkeitsparcours zu absolvieren oder an der Vogtland-Rundfahrt teilzunehmen. Am Ende konnte zahlreiche Pokale übergeben werden, u.a. für die ältesten Fahrzeuge und Teilnehmer, die weiteste Anreise oder den besten Teilnehmen am Geschicklichkeitsfahren.

1997 organisierte der Oldtimer-Club die Rallye für den „Allgemeinen Schnauferl-Club Sachsen“. Der Club bereitete das Event vor, und kümmerte sich um die Organisation, den technischen Ablauf, den Streckenverlauf und die Fahrzeugabnahme der über 30 Oldtimer. Nachdem die betagten Fahrzeuge die rund 80 Kilometer lange Strecke bewältigt hatten, waren sich alle einig – diese Rallye war rund um gelungen.

Neben all den Oldtimer-Märkten und Fahrten wurde natürlich nicht das Erbe der Stadt Reichenbach vergessen, denn der Autopionier August Horch begann 1902 in Reichenbach mit der erfolgreichen Automobil-Produktion. Leider war er schon bald gezwungen, Reichenbach den Rücken zu kehren und sein Geschäft in Zwickau zu führen. Die Fabrik, in der Horch seine Automobile baute, steht aber heute noch. Wen wundert es also, dass die Horch-Freunde des Clubs sich um die Fabrik und die Spuren kümmern, die Horch in Reichenbach hinterlassen hat. 1997 konnte dank der Initiative des Clubs der August-Horch-Weg eingeweiht werden. 2001 wurde eine Erinnerungstafel vor der Horch-Fabrik aufgestellt. Zu den Initiativen des Oldtimer Clubs Reichenbach gehören auch Arbeitseinsätze in und vor der Horchfabrik. Der Traum aller Horch-Freund ist natürlich die Nutzung des Gebäudes als Gedenkstätte und Museum August Horchs sowie die Nutzung für touristische Zwecke. Viele Vorschläge wurden gemacht, um die Fabrik aus dem Dornröschen-Schlaf zu erwecken, bis jetzt ist allerdings nur Schadensbegrenzung möglich, denn der Zahn der Zeit nagt an dem Gebäude.

Keine Frage, dass die Oldtimer-Freunde im geschichtsträchtigen Jahr 1999, als das Jubiläum „100 Jahre Horch – 90 Jahre Audi“ begangen wurde, mit von der Partie waren. Eingeleitet wurde das Jubiläum mit einer Festveranstaltung im Neuberinhaus, gefolgt von der großen Fahrt von Zwickau nach Ingolstadt, bei der der Oldtimer-Club die Veranstaltung mit vorbereitete, für die Ausstattung sorgte und Fototermine, den Verkauf der Souvenirs und die Begrüßung der Fahrer übernahm. In diesem Jahr fand auch zum dritten Mal das Oldtimer-Treffen statt. Ein wichtiger Programmpunkt dieses Events war die Weihe der Club-Fahne. Im würdigen Rahmen des 3. Oldtimer-Treffens wurde die Fahne präsentiert. Als Logo haben sich die Oldtimer-Freunde das Motorrad der Marke „Elster“ ausgewählt, das in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ganz in der Nähe in Mylau und Elsterberg produziert wurde. Fünf Jahre nach der Gründung besitzt nun der Club ein Symbol der Einigkeit, das in den Stand einer Vereinsfahne gehoben wurde. Eingeladen von der Vogtland-Kultur GmbH erhielt der Oldtimer-Club die Möglichkeit, sich im Neuberinhaus der Öffentlichkeit vorzustellen. Dies geschah mit großem Erfolg – am Ende des Jahres zählte der Verein bereits 31 Mitglieder – ein Rekord, der bei der Weihnachtsfeier begangen wurde.

2000 war dann das Jahr der Höhepunkte – das IFA-Festival, der Tag der Vogtländer in, das Rollbock- und Zeppelinfest sowie zahlreiche Jubiläen und Ausfahrten forderten den Verein. In den folgenden Jahren konnten die bewährten Veranstaltungen noch ausgebaut werden. Sowohl beim Oldtimer-Teilemarkt mit 180 Händler wie auch beim 4. Oldtimer-Treffen mit 130 Teilnehmern wurden neue Rekorde aufgestellt.

2003 wurde der Chefredakteur der russischen Zeitung „Auto-Shop“ Nikolay Alexandrov aus Moskau zum Ehrenmitglied des Clubs erhoben. Er befasste sich vor allem mit der Geschichte August Horchs und der Autounion sowie den Verbindungen nach Russland.
2004 wurde dann das Jahr des Bergpreises. Dank der Initiative des Oldtimer-Clubs konnte ein Stück Motorsportgeschichte der Region wiederbelebt werden. Das traditionsreiche Bergrennen an der Bergrennstrecke Mühlwand erlebte sein Comeback und lockte Oldtimer-Freunde aus Nah und Fern. 2005 fand das 2. Bergrennen der Nachwendezeit statt und viele „Bergritter“ nahmen die Herausforderung an. Das Publikum war natürlich hellauf begeistert zahlreiche Oldtimer die traditionelle Rennstrecke in Mühlwand bewältigen zu sehen. Im Fahrerlager konnte man sich die Fahrzeuge auch in Ruhe anschauen und mit den Besitzern Wissen austauschen. Alle die dabei waren werden bestätigen: „Der Bergpreis ist ein unvergessliches Erlebnis“. Und dass dieses umfangreiche Event vom Reichenbacher Oldtimer-Club und Dank der Hilfe zahlreicher Sponsoren auf die Beine gestellt wurde ist umsomehr erstaunenswert.

Die Mitglieder des Reichenbacher Oldtimerclubs hatten zur Landesgartenschau in Reichenbach 2009 einen 57 Jahre alten Lieferwagen (DKW Ifa F 8, Baujahr 1952) öffentlich restauriert. Die Restaurierung lockte zahlreiche Menschen in die provisorische Werkstatt am ehemaligen Reichenbacher Bahnhof. Dort konnten sie den Fachleuten bei der Arbeit zusehen, Gespräche führen oder in Erinnerungen schwelgen. Nach der Landesgartenschau fand der Wagen einen würdigen Platz, neben einem Horch Achtzylinder (BJ 1930) im Pavillon vor der ehemaligen Horchfabrik.

2014 konnte der Club sein neues Vereinsdomizil beziehen. Am ehemaligen Busbahnhof an der Moritz-Löscher-Straße zog mit den Oldtimerfreunden neues Leben ein. in Zusammenarbeit mit den Reichenbacher Verkehrsbetrieben (RVB) bewirtschaften der ehemalige Club das Gelände und das dazugehörige Wartehäuschen. Jetzt hat Club ideale Bedingungen für historische Fahrzeugtreffen oder die jährlich zweimal stattfindenden Teilemärkte.

Die derzeitigen Clubmitglieder würden sich über Nachwuchs freuen, um ihre Interessen auch für die Zukunft gesichert zu sehen. Neben dem Erfahrungsaustausch und dem Ausleben der Liebe zu Oldtimern lockt natürlich auch das Vereinsleben mit Ausfahrten und Feiern.

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Satzung Oldtimerclub

Interessenten melden sich bitte bei:

Oldtimer-Club Reichenbach e.V.
Netzschkauer Straße 16
08499 Mylau

Tel.: 0172 / 373 22 48

E-Mail: info@oldtimerclub-reichenbach.de